Leitfaden zum Spielen eines effektiven Ritualisten
Erstmal noch ein Kleiner Vermerk zum Ritu:
Der Ritualist ist der Über-Char in Guildwars (Also doch Chuck Norris!). Er kann einfach alles; heilen, Schaden austeilen, die Gruppe beschützen und Tote wieder beleben.
Mit dem Zucken seines rechten kleinen Zeh's kann er die komplette Gruppe von 0 Lebenspunkten (tote Gruppenmitglieder eingeschlossen) auf 5 Milliarden Lebenspunkte hochheilen, wenn sie denn so viele hätten.
Mit einem Augenblinzeln belebt er ganze Völker wieder, selbst jene, von denen man glaubt, dass sie seit Jahrhunderten ausgestorben wären.
Der Schaden, den ein böser Blick von ihm verursachen kann, würde reichen, alle Monster und Endbosse von Guildwars zusammen mit einem Mal zu töten und ins ewige Nirvana des Internets zu verbannen.
Es gibt nur ein Problem: Er… - melodramatische Pause - …ist… - noch melodramatischere Pause - …blind (Soundeffekte: Dadadaaaaaaaam)
Das heißt im Klartext; er sieht nicht wen er heilt, er sieht nicht wohin er heilt und er sieht erst recht nicht, wann er hätte heilen müssen.
Ebenso wirkt sich das auf seine Fähigkeit, Schaden auszuteilen aus, denn entweder verpufft der "böse Blick" am nächststehenden Baum wirkungslos - denn die sind ja bekanntlich immun gegen alles (Kettensägen und Spechte mal ausgenommen) - oder sprengt das nächststehende Gruppenmitglied in die Luft.
Anstatt ihm also eine gelbe Kopfbedeckung mit drei schwarzen Punkten zu verpassen, stellte ihm Anet Geister zur Seite, welche nun die Drecksarbeit für ihn erledigen müssen.
Im Gegensatz zum allseits beliebten Blindenhund, sind diese halbdurchsichtig, an den Boden gefesselt und bespucken den Gegner mit kleinen graugrünen Wattebäuschchen. Wie es sich also für Geister gehört stellen sie genau genommen gar keine Hilfe dar und außer um mit der verstorbenen Oma zu reden benutzt sie eigentlich auch kein vernünftiger Mensch.
Den Ritualisten erkennt man meist daran, dass er weit entfernt von der Gruppe die Kartenränder abläuft, da er ja gelernt hat, dass man - wie in jedem Labyrinth - den Ausgang findet, wenn man sich nur immer schön rechts hält.
So sucht er, auf den Knien sich langsam nach vorne tastend, also nach dem nächsten Ausgang und tarnt dies mit der Behauptung, er würde am "Legendären Kartographen-Titel" arbeiten, wobei jedem klar sein dürfte, dass nie ein Ritualist diesen Titel erreichen wird, denn wer blind ist, kann auch keinen Kontinent erkunden.
Sollte der Ritualist wider Erwarten seine Gruppe wieder finden, stellt sich bald dessen nervige Angewohnheit ein, Fragen zu stellen wie: "Wo sind wir?", "Seid ihr noch da?", "Sind wir bald da?" oder "Wo isn hier die Spülung?".
Viele Ritualisten haben deswegen eine recht kurze Lebensdauer, da sie mitunter von der eigenen Gruppen als Scout oder auf der Suche nach der nächsten Toilette in die nächste Gegnerschar geschickt oder eben mitten unter diesen stehen gelassen werden.
Besonderheiten des Ritualisten: -sieht nix -kann nix -macht nix
Wie bei fast allen Klassen existieren vier Arten von Fertigkeiten. Bei unserem Ritualisten sind dies Kanalisierungsmagie, Wiederherstellungsmagie, Zwiesprache und schliesslich Macht des Herbeirufens. Alle vier Kategorien bieten diverse Fertigkeiten, welche unseren Geisterfreund charakterisieren und somit seinen PvE- und PvP-Marktwert definieren. Als Stammklassen gelten in GW auf banalen Ebenen, wie öfters festzustellen, lediglich Elementarmagier, Krieger, Mönch und Nekromant. Dies hängt wohl damit zusammen, dass es viele Spieler gibt, die im ersten Kapitel von GW ihre Erfahrungen gemacht und publiziert haben. Neue Charaktere haben sich hier deutlich schwerer zu beweisen, sind jedoch sehr wohl in der Lage sich zu integrieren.
Ritualist spezifisch gesprochen ist eine effektive Skillung:
1. Spielerabhängig: Jeder Spieler entwickelt intuitiv seinen eigenen Spielstil und hat sich somit für eine der klassenspezifischen Eigenschaften zu entscheiden: Möchte ich lieber heilen oder eher beschützen ("protten")? Bin ich womöglich ein agressiver Damage-Dealer? Es ist sehr wichtig sich darauf zu konzentrieren und sich mit den Fertigkeiten auseinanderzusetzen. Eine magere Übersicht der Sprüche allein genügt nicht. Viele Spieler die schon einen kompletten Charakter durchgespielt haben, müssen feststellen, dass ihnen schlichtweg die Kraft fehlt,um sich auf eine neue Figur zu konzentrieren und somit Innovatives auf den Markt zu bringen zu können.
2. Modusabhängig: Simple Voraussetzung ist natürlich der Modus: Spiele ich PvE oder PvP? Beide Modi sind höchst verschieden und verlangen eine angemessene Anpassung des Skillbalkens.
3. Zielgerichtet: Letzter und entscheidenster Faktor ist der Sinn und die Zielsetzung. Was möchte ich meinem Team bieten? Egal ob Heiler, Proter oder Schadensritu - der Ritu ist extrem flexibel und kann seinem Team fast alles bieten, was gebraucht wird.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Spielarten
Heilritu
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Diese Art von Heilritu sollte sich (es sind natürlich auch andere Varianten möglich) recht effektiv bewähren können. Diese vorgegebene Skillung ist natürlich auch mit den beiden bekannten "heil" und "Schutzwaffen" ausrüstbar. "Unverwüstliche Waffe" und "Waffe der Abwehr". Man hat sich somit zu entscheiden: Möchte ich eher Gruppenhealer oder Personenhealer darstellen. Wer nun denkt, dieser Ritu kann ja nur auf eine banale Art und Weise heilen, der sollte mal auf die mitgegebene Energieversorgung achten. Ob der Ritu oder der Mönch eher schlapp macht wenn es drauf ankommt?
Protter
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Als Protter (von engl. Protector, also Beschützer) ist natürlich der gute alte Spiritspammer nicht zu missachten. Auch hier ist die Skillung sehr flexibel und kann nach individuellem Empfinden umgestellt werden. Eine Unmenge von Schaden wird hier abgeführt, verschoben und wiederhergestellt. Ein absoluter "V.I.P", wie man meinen könnte und auch sollte.
Schadensritu
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Hier der Prototyp eines Schadensritu, der Dank Eingestimmt war Songkai kaum Energieprobleme hat und die Gegner das Fürchten lehrt. Je nach Geschmack kann man ihn auch komplett ohne Geister (Blutgesang weglassen) oder mit mehr Geistern (Splittwerwaffe und/oder Wut der Vorfahren durch Vernichtung und/oder Todesqual ersetzen) spielen.
Spirit Spammer
Für mehr Informationen siehe Spirit Spammer Dieser Ritualist baut auf den Binderitualen auf mit denen er durch aus einen ordentlichen Schaden machen kann.
Geistesstärke-Ritu
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Dieser Ritu hat einen enormen Damageoutput, was auf die Schadenserhöhenden Fertigkeiten Geistesstärke, "Ich bin am stärksten!" und Asurischer Scan zurückzuführen ist. Die Waffe der Aggression beschleunigt hierbei die Angriffe, und liefert zusätzlich noch den benötigten Waffenzauber für Geistesstärke. Dieses Build bringt es auf unglaubliche 100-130 DPS auf Singletargets, was hierbei von den Norn und Asura Rängen abhängt.
Einen Speer benutzt man, da man so außer Reichweite der Gegner bleibt. Dies ist bei einem Ritualisten, welcher über geringe Rüstungswerte verfügt durchaus hilfreich.
Minionbomber
Eine effektive Variante für PvE ist der Minionbomber: Ein Ritualist mit Zweitklasse Nekromant, der Leichen zu lebenden Bomben macht und durch Explosives Wachstum auch noch von ihrer Erschaffung profitiert. Nähere Infos unter dem Link.
Der Ritu im PvP
Die Vorteile des Ritualisten im PvP liegen in erster Linie in seinen Geistern.
Team-Arena / Zufallsarena
- Mit Hilfe seiner Geister kann der Ritualist zu seinem Team sozusagen weitere Teammitglieder erschaffen. Beim im Arenakampf üblichen Kampf 4 gegen 4 wiegt es schwer, wenn auf einer Seite beispielsweise noch 3 Geister hinzukommen.
- Die Geister tun bis zum Ende ihrer Lebensspanne auch dann noch ihren Dienst, wenn der Ritualist stirbt - was bei knappen Arenakämpfen den Ausschlag zum Sieg geben kann.
- Das Beschwören von Geistern ist kein Zauber, sondern ein Binderitual. Das heißt: Der Ritualist ist beim Setzen von Geistern immun gegen Anti-Zauber-Fertigkeiten, wie sie v.a. von Mesmern in den Arenen eingesetzt werden (z.B. Rückschlag, Kraftdorn oder Kraftleck).
- Um von den Geistern zu profitieren...
- ...darf der Ritualist beim Setzen nicht unterbrochen werden. Mantra des Abschlusses oder Mantra der Konzentration können helfen - oder Fertigkeiten wie Seelenverflechtung oder Ruhig war Tanasen.
- ... müssen die Gegner sich in Reichweite der Geister befinden. Geist entziehen kann dabei helfen, ebenso ist Gequält war Lingwah nützlich.
Bündniskampf
- Im Bündniskampf kann der Ritualist Schreine mit Hilfe der Geister gewissermaßen "befestigen": Die Geister helfen bei der Verteidigung des Schreins auch dann noch, wenn die Gruppe schon weitergezogen ist. Hierfür sollte man möglichst langlebige Geister mitnehmen. Während des Kampfgetümmels bleibt der Ritualist im BK oftmals unbeachtet und kann seelenruhig seine Geister setzen.
- Manche Geister sind im BK extrem effektiv, weil sie sich flächendeckend auf alle Verbündeten - egal ob eigene oder andere Gruppe, egal ob NSC oder "echter" Spieler - auswirken. Beispiele: Leben, Gesundung.
Fazit
Alles in Allem ist der Ritu genauso effektiv wie die sogenannten Stammklassen.
Banal betrachtet ist der Ritu ein "Alleskönner" welcher jedoch nirgends eine absolute Stärke vorweisen kann. Es klingt sehr abschätzig und wird auch sehr oft missgedeutet. Er weist keine offensichtliche Stärke vor, eben weil er alles derart gut kann, auf seine Art. Hat man sich erst einmal mit all den Aschen und Waffen auseinandergesetzt, wird man vom Ritu nicht genug kriegen.
Allerdings: Eine große Stärke hat der Ritualist doch - seine Geister. Mit Hilfe seiner Geister kann der Ritualist seine Stärke vervielfachen. So werden aus EINEM Gegner plötzlich viele. Sehr deutlich zu spüren ist diese Stärke im PvP z.B. in den Zufallsarenen und im PvE vor allem bei Solo-Quests, wie man sie z.B. in Eye of the North findet. Im Quest Ring frei zur ersten Runde! ist der Ritualist zweifellos König und selbst Krieger holen sich Ritualist als Zweitklasse, um diesen Quest zu überstehen und Magni den Bison zu besiegen.